Montag, 20. Februar 2012

VERA zu Besuch - lang lang ist's her

Und schon wieder muss ich mich entschuldigen für das laaaaange Ausbleiben eines Eintrags - shame on me!
Dementsprechend ist es wirklich lange her, dass die folgenen Ereignisse statt gefunden haben und ich belasse es bei wenig Text und vielen Fotos - und Fotos gibts ne Menge.

Es war ein mal vor langer langer Zeit da reiste ein deutsches Fräulein in ein fernes fernes Land, so fern, dass es als es ankam auf dem Kopf stand für alle die es in der Heimat zurück gelassen hatte. Dieses junge Dämchen hieß Vera. Doch als es aufbracht tat es dies keineswegs ins Ungewisse. Fräulein Vera wusste auf der anderen Seite der Welt würde ein zweites Dämchen auf sie warten :)

Vorweg also ein Bild um die Grundstimmung zu beschreiben, die herrschte, als die beiden in diesem fernen Land aufeinander trafen:Kaum war Vera angekommen, mit reichlich zollfreiem Alkohol, Süßigkeiten und Waschpulver im Gepäck gings auch schon los gen Tokyo um das neue Jahr zu begrüßen!Wir kauften uns große Chinesentaschen im 100 Yen-Shop, weil wir keine Koffer mitnehmen wollte. Das stellte sich aber nicht als eine sonderlich gute Idee heraus, da Veras Hänkel bereits auf den ersten Metern rissen.
Bis unser Nachtbus nach Tokyo fuhr streulchten wir noch in Osaka herum und machten sehr viel Fotos, denn Vera hatte ihre "Profi-Kameraausrüstung" (aus meiner Sicht) dabei.
Wir fanden etwas tolles am Osaka Hauptbahnhof - eine komplett weiß hinterleuchtete Wand - das brachte uns zum experimentieren. Hier nur zwei kleine Auszüge aus den 100ten von Fotos die wir da machten.Die Vera......und Ich als Großstadtindianer!Wartent im Bus-office auf den Aufbruch.
Kaum in Tokyo angekommen fand Vera auch schon einen der tollsten Katakana-Englisch-Patzer, den ich je in meinem Leben gelesen habe - direkt in unserer Gasthausküche.Ja ne, wissen wa ja dann jetzt alle bescheid was zu tun ist - AUF NACH LONDON!Am ersten Tag in Harajuku.Von da aus ab in den Yoyogipark.Auf diesem riesen, fancy aussehenden Banner steht bloß: "Bitte passen Sie auf wo Sie hintreten" ^^Am Meiji-Schrein - Hände waschen vor dem Beten nicht vergessen!Den Schrein selber hab ich dann irgendwie vergessen zu fotografieren xD - wahrscheinlich, weil ich schon so oft dort war. Der Yoyogi-Park mit dem Meiji-Schrein darin ist nämlich mein Lieblingspark in Tokyo.
Dafür aber hier schönes Neujahrsgesteck an dieser riesen Kreuzung in Shibuya.Hier rechts seht ihr eine abfotografierte Postkarte - ich fand das so unglaublich süß.
...und Shibuya bei Nacht.Dann war auch schon Silvesterabend und zu dritt brachen wir auf zum ageHa - ein riesiger Club ein Stück außerhalb Tokyos. Der Ort der Wahl für eine phantastische Silvesternacht.Dort gibt es Heineken-Automaten, 4 oder 5 nebeneinander O.o - hab ich mich gefreut - BIER!Dann hatte die ganze Mischpoke was zu trinken und die Party konnte los gehen.Was eine Nacht. Obwohl der Count down dann irgendwie nur Nebensache war und sich in keiner Weise das Gefühl eines neuen Jahres einstellte war es ein tolles Spektakel. Noch nie zuvor war ich in einem Club, der auch einen Pool und eine riesige Festival-like Fressmeile hat.Am nächsten Tag, sehr besinnlich, gingen wir zum nächstgelegenen Schrein um, wie man das traditionell in Japan so macht, um ein gutes, erfolgreiches Jahr zu bitten.Da ich beim Bitten/Beten - ich wünsch mir ja immer nur das gleiche...
(aber ist es nicht toll, wie die Goldfasern in dem Stoff so mystisch schimmern?)
Dieses Banner fand cih auch ser mystisch um nicht zu sagen pathetisch, aber das denk ich hier in Japan eigentlich ständig - Ich liebe pathetische Inszenierungen!^^Ein Yatai-Laden - mitten in Shinjuku! Warum um Himmelswillen war der nicht offen?! Das gehört zu den Dingen, die ich UNBEDINGT hier noch machen will - an einem solchen fahrbaren Restaurant essen, und noch viel wichtiger - trinken.
Naja stattdessen gingen wir Sushi essen in einem sehr fancyen Restauran wie wir dann nachher am Preis erkennen mussten.Anschließend spazierten wir durch einen kleinen Park in der Nähe von Kabuku-cho in Shinjuku. Sehr idyllisch mit Katze....machten kurz Halt um Purikura zu machen - mal wieder... (da sag ich später noch was zu)
Wir streiften durch Kabuki-chos verkommene Hintergassen und fanden beeindruckende Szenen, die genau meiner Vorliebe für heruntergekommene, drekige, vernachlässichte Großstädte entsprachen.Alles da - sogar der zerfetzte Lampion und die halb erloschene Leuchtreklame <3
Ja und das Barschild "Bikini Machine" war uns auch ein Foto wert - was da wohl abgeht in dem Laden.








Am nächsten Tag noch mal zum Schrein um das erste Omikuji meines Lebens zu kaufen.
Die Schlange zum Beten war unglaublich lang.

Ein Omikuji sagt dir wie es um dein Glück in nächster Zeit bestellt ist. Es gibt Super Glück, Mittleres Glück, Glück, Pech ehm weiß nicht obs auch Mittleres Pech gibt und richtig dolles Pech. Ich hab Mittleres Glück - ha!
Schon lustig, dass in Europa Ablasshandel aufs Übelste verteufelt wurde und hier verkauft man bist zum heutigen Tag fröhlich Wahrsagezettelchen und Glücksbringer um die Schrein- und Tempel-Kassen aufzubessern. Dafür gibts hier keine Kirchensteuer.Hab vergessen wo das war, glaub Shibuya. Aber noch viel wichtiger: Was zur Hölle ist das! Toastbrot-Torte! Eigentlich hätten wir das mal probieren sollen, aber so viel von dem schrecklichen latschigen Toastbrot aufeinmal kann ich glaub ich eh nicht essen.Stattdessen aßen wir lieber Crep mit Käsekuchen drin ^^
Wer meinen Blog von Anfang an verfolgt hat kennt diesen Friedhof in Nippori auch schon zur Genüge, aber weil er auch so alt und verwittert ist, so wie ichs mag, hab ich Vera dort hin verschleppt und sie fands toll.

Vera schoß unzählige Fotos und begab sich auf Rabenjagt. Rabe+Grabstein=perfektes Motiv meinte sie. Ich begnügte mich mit einer roten Katze die sich ganz bequem und offensichtlich gern fotografieren ließ.
Und hier wieder die Dose mit der Lieblingskaffeesorte des Verstorbenen - hab ich ja schon mal von erzählt, ne...Ein sehr interresanter Kondom-Laden in Harajuku. Auf jeden Fall einen Besuch wert.
Dann kehrten wir zurück nach Kansai (im Kaoszimmer) - total erkältet - beide - und dann in einem Zimmer ohne Klimaanlage, naja es wurde noch schlimmer...

Das hielt uns aber nicht vom Sightseeing ab. Am nächsten Tag brachen wir auf zum Shi-Tennoji.

Auf dem Weg sah ich wieder eine kleine Star Wars Anspielung - irgendwie erinnert mich das an die Architektur auf Königin Amidalas Heimatplaneten Naboo.

Und wir kauften uns leckere Teilchen vom netten beard papa - da fühlt man sich doch gleich wie zu Hause - nicht war mein bärtiger Papa?



Am Shi-Tennoji war gerade Feuerwehrinspektion.
Hier seht ihr wieder diese Omikuji. Wenn man kein gutes bekommen (gezogen hätt ich beinahe gesagt ^^) hat, dann bindet man es irgendwo an um das was darauf beschrieben steht abzuwenden.Dort stand auch ein Behälter in den man sich seiner Hasen-Glücksbringer des vergangenen Jahres entledigen konnte. Schließlich ist jetzt das Jahr des Drachen (mein Jahr by the way - und das all derer die 1988 geboren sind) und da kann einem der Hase ja nun wirklich nicht mehr helfen. Aber keine Sorge, er kommt ja wieder - in 12 Jharen glaub ich.Ein typisches Neujahrsgesteck wie es zu Beginn des Jahre an vielen japanischen Haustüren zu sehen war. Ja und diese Dinger faszinieren mich immer wieder aufs Neue.


Ich hab immer noch nicht rausbekommen was genau sie bedeutet. Wenn jemand es weiß bitte kläre man mich auf.
















Wir vermuteten, dass das Grabmale für kleine Kinder sind, zumal viele der Fuguren Fan-Kleidung verschiedener Serien tragen, wie zum Beispiel hier von Puh der Bär.






























So jetzt ist aber gut - sorry!





Von da an gingen wir noch Essen auf der Dotonbori.

Da ragt eine riesen Hand mit Sushi aus der Hauswand O.o - toll!





Am nächsten Tag völlig erschöpft und Krank nach Kyoto.
Auf dem Weg zum Arshiyama - einem Bambuswald in Kyoto.

Ich liebe sowas!Angekommen in Arashiyama - es war so toll wie ich erwartet hatte. So froh, dass ich das einmal in meinem Leben sehen durfte.
Waaaaah - dieses Grün!
Em ja und das: Da war halt wieder son toller Spiegel und ich dachte hey wie cool so ein Bild im Bambuswald sieht bestimmt cool aus - das fand der Typ rechts hinter mir anscheinend auch - mit mir drin - hm tja - was macht man in solchen Situationen? Ich entschied mich für gute Miene zum bösem Spiel.
Wir fanden auch einige lustige Nicht-bambus-bäume: Zwer Nase rechts und ein zorniger Elefant. Hach Bäume sind doch echt was tolles.
Und dann trafen wir ganz plötzlich auf eine Geisha, die sich gern fotografieren ließ......und dann auch wollte, dass Vera und ich uns daneben stellen. Vera meinte nachher, da weiß man gar nicht wie man sich verhalten soll, wenn man plötzlich neben so einer fernöstlichen Dame steht. Und in der Tat - fernöstliche Lady - und westliche Bratze daneben ^^

Raus aus dem Wald, weiter zum Schloss - Auf dem Weg zum Nijojo...
...fanden wir noch einige erheiternde Dinge. Dieses Schild mahnt einen man solle doch das Geschäft seines Hundes aufräumen. Der japanische Spruch dazu ist sehr lustig, aber man kann ihn nicht angemessen übersetzten, oder ich zumindest nicht.


und rechts das Cafe "Mon Pot" ^^


Nochmal so ein Lätzchenverein und noch ein schöner Baum.


Hier dann ein eingehüllter Turm der Außenmauer des Nijojo. Da soll noch einer sagen es lohne sich nicht Bauwerke under construction zu besuchen.

Diese Strohgebilde sind zum Schutz vor der Kälte des Winters eingehüllte Palmen.
Eine Gasse in Gion.


Tempel bei nacht sind immer in gutes Motiv.Noch mehr angebundene Omikuji mit schlechtem Glück. Dabei scheint es echt egal zu sein wo man sie dranbindet um sie los zu werden, wie man hier sehen kann.

Und dann gings ab nach Hause. An diesem Koyoto-Tag ging es uns echt überhaupt nicht gut, ich glaube ich hatte sogar Fieber. Vera ging es schlechter als mir, also gingen wir am nächsten Tag zum Arzt, weil alle Hausmittelchen und die freierhältliche Medizin nichts half.

Auf dem Rückweg vom Arzt machte ich auf ihren Wunsch hin dieses erquickende Foto von Vera.
Mit der offiziellen Medizin, die wir nach langen Erklärungen des nervösen Apothekers wie sie denn einzunehmen sei schließlich in der Apotheke vergaßen, sodass er uns auf der Straße hinterher laufen musste, wurde es dann etwas besser aber immer noch nicht gut. Nichtsdestotrotz ging die Reise weiter.

Rechts sehr rendom, aber in den Supermärkten hier bin ich jedes mal aufs neue erstaund über die Bilderbuch-Möhren hier in Japan.
Wirklich, perfekte Form und Farbe...

Im Osaka-jo koen (Osakaschlosspark).
Osaka-Schloss mit traditionell japanischem Neujahrskohlbeet.
Das hab ich euch eigentlich schon mal gezeigt, aber diesmal war der Laden noch voller und die Gänge noch enger. Und - ganz plötzlich - lag da Essen auf den zu kaufenden Tellern. O.o Plastikessen natürlich ^^




Das hier ist auch wie ich finde etwas ganz tolles. Sieht man hier öfter - Windschutz für die Hände beim Fahrradfahren.

Und hier wieder ein äußerst sinnvoller Logospruch - Vera entdeckte diese Tollheiten immer.
Ich zitiere:

"May this bag brings
you happiness.
off the wall"

Was soll diese plötzliche Drohung "off the wall" oder ist das der Markennahme dieser Kreation.


Nächster Tag: Nara!
Die Rehlein laufen da ja frei herum und also wird man angemessen vor den bösen Biestern gewarnt.


Da sind so viele Rehe. Ich hab dann irgendwann angefangen auf die Jagt nach dem perfekten Hintern zu gehen und ich finde hier rechts habe ich ihn gefunden. ^^



So genug von Rehen, obwohl eins noch:

Dann erreichten wir den Todaiji - Vera zum ersten Mal in ihrem Leben - ich zum zweiten.












Da ich 2009 schon genug Fotos vom Daibutsu gemacht hatte konzentrierte ich mich lieber auf Details und fand, dass die Hölzer des Tempels sehr faszinierend sind.

Der 2. Montag im Januar ist in Japan immer der Seiji no hi - der Tag an dem alle neu 20-Jährigen feiern, dass sie nun solch frivolen Genüßen wie Alkohol, Tabak oder auch Autofahren frönen können. An diesem Tag donnern die Mädels sich immer nicht nur mit Kimono sonder ach noch weißer Pelzstole auf und gehen kräftig trinken - und vorher vielleicht noch zum Tempel. Hier im hintergrund seht ihr zwei solche Damen in rot und orange.
(Und die rechte der forderen beiden Damen hat einen Kimono an, den ich ihr am liebsten vom Leib gerissen hätte um diese tolle Farbe ganz für mich zu haben :P)




Rechts Vera bei der intensiven Motivsuche.






Zu Hause - Jeany in the bottle. Würde ja gern auch Veras Fotos von dem Abend on line stellen, aber ich glaube, dann bringt sie mich um.



Noch ein bisschen Kram aus meiner direkten Nachbarschaft...



Und dann waren wir noch im Hanbey - dieses Showa-zeitliche Izakaya in dem ich in Tokyo auch schon mal war, und dass ich so liebe.


Wir fanden dann auch noch einen lustig auf deutsch, weil klingt cool betitelten Manga: "Hertz - praechtig & schick" xD






Und in Ermangelung eines richtigen letzten Abschiedsfotos, weil wir Ulknudeln natürlich viel zu spät aufstanden und die Zeit verpeilten und total gehetzt Vera zum Flughafen und ich zum Shinkansen (Richtung Tokyo) rennen mussten hier eins der letzten Purikura die wir machten. Schön wa?
Vera fand nämlich äußerst Gefallen an dieser japanischen Sitte, wodurch wir ständig Puri machten mit denen sie dann ihre Karten an die Daheimgebliebenen bepflasterte.
Danke Vera es war eine tolle Zeit!


PS: Warum ich mich so abhetzen musste um zu einem Shinkansen Richtung Tokyo zu kommen wird dann der Inhalt meines nächsten Nachtrags sein. Bis dann! xD

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