Donnerstag, 15. März 2012

ganz kurz zurück in Kansai

Zurück vom Tokyo-Abenteuer war ich immernoch auf hundertachzig und voller Erlebnissucht. Ich konnte einfach nicht still sitzen und brav zu Hause bleiben - ein Gefühl, dass übrigens dieses ganze Japan-Jahr lang ständig begleitet oder auch quält könnte man sagen. Naja auf jeden Fall bin ich dann kurzerhand zu einer Freundin nach Nara gefahren und habe mich das erste mal in meinem Leben eine Rikshi gewagt.
Unser freundlicher Rickshi-zieh-Mensch, Hide-kun, war äußerst lustig. Darum bad ich ihn um ein Erinnerungsphoto mit ihm ^^

Auf ein neues also wieder im Reh-Park in Nara - diesmal konzentrierte ich mich aber auf die Bepflanzung und Architektur.

Das ist das Frühlingsgericht in einem pickfeinen Restaurant in der Nähe der Wohnung meiner Freundin - zubereitet allein aus Zutaten die in Nara angebaut werden.
Dann waren wir noch auf ihrer Arbeit - sie arbeitet/e in einem Snack - eine Bar in der sich nette Mädels mit verheirateten Geschäftsmännern unterhalten und sich die Drinks ausgeben lassen. Abgesehen von viel Karaoke und Geflirte läuft dort aber nichts schlüpfriges ab.

Danach waren wir dann mit der restlichen Barbesatzung noch einen über den Durst trinken. Sehr sehr lustig und alle sehr nett.Das ist die Frauenuniversität von Nara. Drinen war eine kleine Ausstellung der Abschlussprojekte der Architekturstudentinnen.
Und dieser Uralte baum an dem die Geschichte der Uni angezeichnet war.



Wir gingen noch ein bisschen spatzieren ...
... und aßen etwas in einem süßen Cafe. Das ist ein Teil der Karte.
Am nächsten Abend war ich seid langer Zeit mal wieder was trinken mit meinem Osaka-Sauf-BodeyEr zeigte mir auch diese Eigenart der Biercocktail-Welt: Bier mit Tomatensaft O.o
Naja ok wenn man mit aller Macht verhindern will, dass einem Biergeschmack in den Mund kommt kann man natürlich alles darein schütten. Fragt sich nur warum dann überhaubt noch rein tun.
Valentiensschockolade hab ich auch bekommen. Hier in Japan ist der Valentienstag kein Tag der gegenseitigen Beschenkung der Paare - nein! - nur die Mädchen schenken dem Angebeteten (im Idealfall) selbstgemachte Schockolade.
Wenn grad kein Anzubetender in Sicht ist werden einfach Freundinen beschenkt.
Die Herren revangieren sich dan ca. zwei Wochen später am sogenannten White Day.

Am folgenden Wochenende habe ich das erste mal in meinem Leben Takoyaki, die Osaka Spezialität, selbst gemacht im Haus einer anderen Freundin.

hier kurz der Tintenfisch in Rohform. In jedem dieser Teigbällchen ist ein Stück Arm und noch tausend andere leckre Sachen.
Es sind praktisch herzhafte Poffertches. Käme auf dem deutschen Weihnachtsmarkt sicher auch gut an.Zu der Zeit stand gerade das Hina Matsuri vor der Tür. Ein Fest das zu ehren der Töchter gehalten wird. Traditionell stellt dann jede Famili mit Tochter in ihrem Wohnzimmer eine "Treppe" bestückt mit Puppen in heianzeitlich Hochzeitsgewändern auf und Stellt Opfergaben in Form von Früchten, Süßigkeitne und Räucherstäbchen davor auf.
Das alles damit die Tochter auch gut unter die Haube kommt.
Die Familie meiner Freundin ist sehr traditionell und deswegen nahm der Aufbau auch wie sie selbst sagte ungewöhnliche Größen an.

Gerade eben weil in diesem Haus so viel Wert auf Tradition gelegt wird bot sich mir auch die Gelegenheit verschiedene Kimono anzuprobieren mit der Hilfe der super lieben Mama die alles über Kimono zu wissen schien.
Nicht nur die Farben haben eine Bedeutung und sind nach alter der Kimonoträgerin verschieden sondern auch die Art den Obi zu binden vermittelt eine Botschaft. Dies hier ist wenn ich mich recht entsinne die Obischleife einer Braut.

Und hier rechts und unten die ganz offizielle Obibindeart.
Hab mich sofort in die Farbe dieses Kimonos verliebt. Die Mutter meine es sei ein sehr teures Exemplar und auch der Obi wie der oben sind durchwirkt mit echten Goldfäden.


Zum Schluss brachte sie mir noch bei, wie man die Schleife eines Yukata Obi (Yukata = leichter Kimono für den Sommer) bindet. Für kurze Zeit wusste ichs dann auch, aber kürzlich, als ich meinen Koffer in Tokyo auspackte und den Obi fand musste ich scharf nachdenken bis ichs endlich hinbekommen hab mit der Schleife. Schade das ich so vergesslich bin.
Von da aus schnell zu einem Gokon (Gruppendate) und am nächsten Tag mit zwei neuen Freundinen aus dem Snack in Nara in die Universal Studios Japan...
Vorweg haben wir Popcorn gekauft. In diesem Laden gab es wirklich jeden Geschmack - herzhaft und süß - sogar Fruchtsaft-Geschmack o.O
Ach ja die Japaner und Essen. Sie sind wie Kinder was das angeht - alles wird ausprobiert auch wenns zuerst ziemlich komisch klingt, aber vielleicht gibts ja jemand dems schmeckt. Ich liebe es und sie dafür!


hier links der Mann von Hallo Kitty - der Guten Tag Kater.


Ist dieses gelbe etwas nicht das süßeste was ihr je gesehn habt? - Also ich fands extrem niedlich.

Weil die Studios grade 10-Jähriges hatten gab es diese lustigen Aufkleber gratis. Die haben wir uns dann natürlich prompt besorgt und ins Gesicht geklebt.Juchhuuuuu der Delorean〜
Und ein 50er Jahre Drive in - Hach ich wär so gern mal in einem echten gewesen.

Links ich mit dem Maskotchen des Takoyakimuseums Osaka - ein riesiges Oktopusbällchen. und rechts ein glücklichr Kuhkopf im Aufzug des Izakayas in das wir noch gingen. Ich fand das ja irgendwie ein bisschen markaber, aber zum piepen, oder?

Unten Nabe - Yam yam. Ist so als würde man sich seine Suppe am Tisch selber kochen. Die Zutaten kommen Roh in Brühe an den Tisch und dünsten dann vor Ort vor sich hin.
Und Heißes Caramel an Eiscream.

Dann kamen auch shcon die letzten Arbeitstage. Es waren ja nur noch zwei Wochen im Institut in Osaka.
Oben nochmal das Umeda Sky Building und links der Ü-Klassenraum.

Diesen wunderschönen Pappaufsteller habe ich jede Mittagspause bewundert und am letzten Tage alle genötigt mit mir ein Bild darin zu machen. Die glückliche Showa-Goethe-Familie Osaka. Selbstredent bin ichder Vater - bin ja auch die größte im Team ^^ oh man ich vergess immer wieder, dass ich hier in Japan eine große Blondiene bin.

links mein Abschiedsessen in der Mittagspause - Pizza
rechts Cafe-Kränzchen nach dem letzten Treff mit meiner Freiwillig-Deutsch-Rede-Gruppe



und unten ein kleines Abscheidsgeschenk.
Die sind so geil. Wenn man sie aufzieht dann machen sie "Musik". Der eine haut sich die ganze zeit auf den Kopf und der andere geht vorwärtz und dadurch bimmeln seine Innereien. Macht mich jedes mal glücklich wenn ich ihn bimmeln höre. Allerdings heißt das hier in Tokyo aber auch meistens, dass gerade ein Erdbeben auftritt. Dann bimmelt er lustig auf dem wackelnden Schrank stehend vor sich hin.

Noch ein letztes mal ein paar Ausblicke aus den Höhen des Instituts.
Und noch ein paar Eindrücke in der Stadt.



















Ich war dann auch noch kurz in Den-Den-Town. Sozusagen das Akihabara Osakas - also das Elektronik- Manga- und Pronoviertel.

Hier vor der Tür eines Maidcafes.
Sehr interessant muss ich sagen. Wenn man von Den-den-town bis zur Station Dobutuenmae läuft wird es immer abgeranster und immer mehr interessante aber auch hoffnungslose Gestalten tauchen auf. Eine richtig coole Gegend fand ich mit lauter winzigen Yatai ähnlichen Bars und Izakaya.

Und mitten in dieser abgeranzten Hoffnungslosigkeit diese zwei Herzen. Pärchen haben hier schlösser mit ihren Namen darauf festgemacht und den Schlüssel zerstört, weggeschmissen, verschluckt oder was auch immer. Vielleicht auch mit nach Hause genommen ^^
Das sieht man ja auch am Zaun der Brücke in Köln wenn man von Düsseldorf aus ankommt.












Eindrücke über Eindrücke. Rechts - sehr merkwürdig - Kitkat mit Grünem Tee Geschmack. Das ganze nennt sich dann "Kitkat für Erwachsene"





Und zum schluss Skypen mit Mama und Filou! <3
Danach brach ich auf auf eine knapp dreiwöchige Reise durch Süd-Japan. Davon aber erst später mehr- tausend verregnete Bilder sind dabei entstanden und ich hatte noch keine Zeit auszusortieren. Ich sage nur schon mal so viel: Diese Reise war eine der bessten Erfahrungen meines Lebens!