Dienstag, 22. Mai 2012

... und wieder zurück nach Tokyo!



出発〜 Eine kleine Stärkung bevor ich in den Nachtbus gen Tokyo, meine neue Heimat, stieg.

Wie immer war die reise mit dem Riesenkoffer eine einzige Tortour, aber ich war stoltz, dass ich fast mein ganzes Leben von Osaka in einem einzigen Koffer nach Tokyo bringen konnte. Der Koffer fand das aber irgendwie zu anstrengend und starb am Zielbahnhof kurz vorm erreichen meines neuen zu Hauses an Altersschwäche.

Am ersten Abend gingen wir Karaokieren in einer Ausländermädchentruppe wie wir sie schon lang nicht mehr zusammen gekriegt hatten.

Ich war so froh Nele wieder zu sehen nach einer gefühlten Ewigkeit. Und natürlich verbrachten wir die folgenden zwei, drei wochen unglaublich viel Zeit zusammen. :)

Natürlich waren wir alle irgendwann blau und wankten nur noch druch Shinjuku.
Ein bisschen rendom aber hier die schöne Eingangstreppe zu meinem Shared House.
Der Eingang eines Restaurants in dem ich das links trank/aß ^^
und ein paar lustige Regenschirme.



Dies ist ein kleiner künstlicher Vorgeschmack auf die echten Sakura die ihr später noch sehen werdet. Die Japaner sind dermaßen wild auf die Kirschblüten-Zeit, dass sie schon Wochen vor der wirklichen Blüte alles mögliche mit ihrer künstlichen Nachbildung verzieren. Hier der Flur eines Izakayas irgendwo in Shibuya.

Das hier links war so lustig. Ein Sandwitsch mit einer gedrittelten Erdbeere  und Käse drin für umgerechnet ca. 2,80€.






Nele und ich in einer okinawarianischen Bar.
Sehr tolle Atmosphäre dort und wir haben viel frei aufs Haus bekommen weil wir ungefähr die ersten Ausländer in dem ding waren. Unteranderem okinawarianischen Sake der als besonders stark gilt.





Hier links besondere Schokolade und Kakao im Schokoladencafe. Ihr seht die kulinarischen Abenteuer nehmen kein Ende.










  Harajuku im Regen mit der stylischen Nele.
 



Die krummsten Stäbchen, die ich je sah.

In Roppongi gab es ein sehr cooles Art Festival mit vielen interessanten Lichtinstalationen, unter anderem auch wilde Punktkürbisse von Yayoi Kusama.




Und dieses wundervolle typisch japanisch schlichtgehaltene Ikebana hier unten ist im Grunde genommen, wenn man genau hinschaut nur Schleichwerbung für marken Wisky.
Spannend und beeindruckend war: Es gab eine riesige Galerie voll mit Erzeugnissen neuer Künstler die miteinander um ihren Durchbruch buhlen.
Auf dem Weg zur nächsten Venue fanden wir eine im Hinterhof abgestellte Stragelimusine. Fand ich lustig.
Und hier noch lecker lecker Ramen <3
An einem Puriatomaten: "It doesn't put it here." will heißen hier ist kein Eingang. ^^

Und hier das Puri des Monats.



Hier sind wir zu viert in einem schicken Cafe in Yokohama in dem man auf einer großen Matrazenfläche sitzt.


























An diesem Tag fuhren wir dann auch noch nach Asakusa um dort in einem Yatai-ähnlichen Izakaya Neles wenn auch leider nur kurzweilige Anwesenheit in Japan zusammen mit ihren Buddys zu begießen.











Es wurde ein sehr bunter und verwischter Abend.




Am nächsten Abend Abschied von einem Freund, den ich in meinem letzten Tokyoabenteuer kennen gelernt hab.



Er legte ein letztes mal zusammen mit seiner DJ Clique in Shibuya auf. In den Club geh ich mindestens einmal im Monat, da, auch wenn dieser eine Freund sich nun aus Tokyo verabschiedet hat, die anderen jeden Monat weiter machen.









Dann hab ich auch noch meine alte Arbeitsstelle besucht und bin mit meinen Exkollegen essen gegangen.





Tomaten für 1,98 € das Stück - ahahaha! o.O




Die Abschiedsparty für meinen Dj Freund, den ich oben erwähnte - hier in der Mitte auf dem Tisch zu sehen.
(Die beiden Bilder habe nicht ich gemacht, sondern ein Freund mit einer sehr guten Kamera)
Es sollte ein Yozakura sein, also ein Hanami (Kirschblüten-gucken) bei Nacht. Das Problem war nur das noch kein einziger Baum blühte und so waren die Jahreszeitlch abgestimmten Sakura auf der Bierdose die einzige Pracht die wir bewundern konnten.

Es war ein sehr aufregender Abend und nach dem "Sakura" gingen wir noch in ein Izakaya danach Udon essen und dann noch in eine weitere Bar bis die Züge wieder fuhren.


























Am Tag drauf war ich das erste mal in meinem Leben golfen - digital. Seltsame Welt. Du feuerst den echten Ball volle kanne gegen die Leinwand und dann fliegt sein digitales Dubel im Bildschirf im hohen Bogen weiter aufs Spielfeld und hoffentlich aufs loch zu. In meinem Fall leider nicht. Ich war grotten schlecht, aber das ist ok - ich hasse Golf. In meinen Augen eine der langweiligsten Sportarten die sich je ein Mensch ausgedacht hat.

Aber der Kuchen und das Eis in dem Spielcenter in dem man auch noch neben Tischtennis, Pool und Darts viel mehr spielen kann war sehr lecker und wir hatten diese lustige Schutzwand um eventuell zurückfliegende Bälle abzuhalten.

Und dann war da noch das ungleubliche Kanamara Matsuri am Kanayama Schrein. Bei diesem hoch beliebten Event wird, wie bei jedem anderen japanischen Schreinfest der Schrein durch die Straßen getragen und begleitet von Gesang und Getrommel gefeiert.

 Was aber ganz speziell dieses Fest so besonders beliebt macht ist die Form des Schreins. Ein riesiger hölzerner Penis begeleitet von einem noch riesigeren rosa Glied.

Hier die Bilder dazu. Das hat einen Grund, keine Sorge. Der Grund ist, dass an diesem Schrein für solch essenzielle Dinge wie Verschonung vor Geschlechtskrankheiten,
Fruchtbarkeit, Standthaftigkeit und alles andere rund ums Geschlecht gebetet wird.
Die Prozession des Schreins nehmen Tokyos Einwohner zum Anlass sich in Schale zu werfen und willige Mädchen zum Posen für Fotos zu treiben, die sie sonst nie von sich hätten machen lassen. Hier links und unten seht ihr eines der bessten Kostüme. Es gab aber noch zahlreiche mehr.

Ja, an diesem Stand werden Takoyaki (Taigbällchen die genau so wie Poffertjes hergestellt werden, nur, dass sie herzhaft sind und drin sich ein Stückchen Oktopusarm verbrigt - sind fester Bestandteil jedes Festes in Japan und in ihrer Beliebtheit als Imbissbudensnack in etwa vergleichbar mit dem Döner (den es hier nebenbei bemerkt auch gibt)) mal ganz anders beworben. Auf grund der Ball form - ihr versteht...


Und das ist die Krönung. Auf diesem Matsuri werden übergroße Lollies in Form  des weiblichen und männlichen Geschlechtsorgans verkauft und fast alle Matsuri-Besucher lutschen fleißig daran. Wir konnten natürlich auch nicht wiederstehen, doch leider schmeckten die Dinger nicht so gut. Ich hab meinen nie aufgekriegt. Wenn ich aber die Fotos dieser Aktion on line stellen würde würden mich gewisse Leute köpfen, deswegen lass ichs ^^


in klein mit Gesicht gabs die auch. Und Bier - an einem Tag an dem die Sonne nur so knallte. Ihr könnt euch die Atmosphäre auf dem Schreingelände entsprechend vorstellen.


Hier in freudiger Erwartung auf die Rückkehr der Penis-Prozession zum Schreingebäude.




Und schließlich wieder da.






In einem Nebengebeude gab es auch eine Ausstellung verschiedenster Penisfiguren in überdimensionalgroßer oder personalisierter Form. Phantastisch war das, aber leider durfte man eigentlich keine Fotos machen. Bei dem Engel den wir alle ursprünglich mit einer Kerze in der Hand kennen konnte ich dann aber doch nicht wiederstehen. Das passt einfach zu gut!

Ein paar Tanswestieten, die auf diesem Fest zahlreich vertreten waren (oh Gott tut mit leid, wenn ich jetzt hier auf irgendwelche Füße trete) wollten Fotos mit uns machen, weil wir ja so süß sind. So blond und so....


Einen dermaßen überfüllten Mülleimer sieht man in Japan eher selten, obwohl sie nur so dünn gesäht sind. Aber wenn er einmal in Feierlaune ist hält auch den Japaner nichts mehr davon ab den Müll auf dem Eimer zu stapeln anstatt in ordentlich mit nach Haus zu nehmen.


Und hier noch etwas, was ich noch nie gesehen hab - eine Statue mit BRILLE. Bin ich blind oder sieht man das sonst tatsächlich eher selten?
 








Natürlich gab es auf Grund des Matsuri auch nah bei ganz viel zu Essen, wie sich das gehört.

Ein bisschen gruselig ist der Daruma vor der Benutzung ja schon. Er ist ein Glücksbringer und trägt den Namen eines wichtigen buddhistischen Mönches. Wenn man ihn kauft hat er keine Augen, wie ihr hier seht. Man malt im eines und wünscht sich was dabei. Erst, wenn der Wunsch dann in Erfüllung gegangen ist gönnt man im auch das zweite.
Hier links mein Frühstücksei aus dem auf dem Matsuri erstandenen Penis-Pinnchen. Es ist so süß es sieht viel mehr aus, wie ein lächelndes Gesicht mit Pausbacken, als wie...


Ein paar Tage später erzählte ich begeistert vier meiner Freunde von dem Matsuri in einer Fünver-gruppen-skype-aktion. Die vier waren mindestens eben so begeistert wie ich ^^ Es war recht international - wir hatten Deutschland, Brasilien und Japan in einer Leitung.


Spontaner Curryabend im shared house! Alles was da war zusammengeschmissen.
Random Japan.


China town in Yokohama.




Sushi zur Belohnung für den Einstufungstest in der neuen Schule die ich jetzt schon seit ca. nem Monat besuche. (tut mir wirklich leid, dass so lange nicht geschrieben hab)


Und dann schließlich die lang erwarteten und herbeigesehnten Sakura. Ich erblickte diese Pracht das erste mal bei Nacht im Park bei mir um die Ecke...

Und eben so am gleichen Abend Yozakura im Yoyogi Park.

Das Foto von mir da links ist ziemlich schrecklich, aber was solls...

Wir aßend dann auch mal wieder Takoyaki und erstachen das Stoff-Oktopus-Maskottchen des Ladens mit dem angemessenen mitgelieferten Esswerkzeug.
Danach gingen wir noch in mein lieblings Izakaya, von dem ich  glaub ich schon mal erzählte. Hanbey - ein showazeitliches Lokal in dem man auch nur sachen bestellen kann die tatsächlich zur dieser Zeit (1920er-30er Jahre) in Japan erhältlich waren.


So kam es dann auch, das wir Froschbeine und Heuschrecken bestellten - irgendjemand äußerte plötzlich den Wunsch... ^^

Aber wie gesagt es war ja Sakura-Saison.
In dieser eigentlich doch sehr kurzen Zeit (nach ca. einer Woche ist der ganze Spuk schon wieder vorbei) entstanden mal wieder tausende toller Fotos so das ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte welche ich euch vorenthalten soll und welche unbedingt sehenswert sind, also bitte entschuldigt die übertriebene Blütenopsession!
Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Japaner immer wieder für die Kirschblüte begeistern können. Obwohl sie ja jedes Jahr wieder kommt und also alle schon endliche Sakurabäume gesehen haben freuen sie sich doch wie blutjunge Kinder über jeden schönen Baum und machen edliche Fotos von den Blüten, den Bäumen und ihren Liebspartnern und Kindern in den Blüten. 
(Ich lass den Rest der Kirschblüten-fotos unkommentiert und empfehle: genießt und schweigt!)































So, schön oder? Aber das war noch nicht alles. Wir machten auch noch einen Schulausflug in den nächtlichen Ueno Park um dort noch mehr Blümchen und ein Matsurie zu bestaunen.


Ramen-Burger - was für ein Einfall! Aber lecker muss ich gestehen. Die Schuhe der leiben Sakura beschauenden trinkenden Damen und Herren säuberlich abgestellt am Rand der obligatorischen blauen Plastikplane.








Und ein paar Seitenstraßen in Ueno mit tollem Licht um meine Sammlung zu erweitern.
Bald war die Pracht dann auch wieder vorbei und es schneite Kirschblütenblätter, aber ich kann euch sagen es war eine tolle, ja ich würde sagen verzauberte Woche in der man sich ein bisschen fühlte wie im friedlichsten Hippie bevölkertsten Land der Erde.
 Auch für diese Erfahrung - DANKE JAPAN! (und allen Leuten die es möglich machen, dass ich hier sein kann)